Hervorgegangen aus dem 1992 gegründeten Verein „Bavarian Classics“ hat sich 2022 die EUROPEAN CLASSICS-ORCHESTERWOCHE BRIXEN zu einer Initiative für internationale musikalische Begegnungen neu formiert. Ihr Ziel ist es, passionierte und semiprofessionelle Instrumentalisten, begabte Musikschüler und ihre Lehrer, sowie (angehende) Berufsmusiker zu einem alljährlich stattfindenden Orchesterprojekt in Brixen (Südtirol) zu versammeln. In der Symbiose aus verschiedenen Generationen, Erfahrungen und künstlerischen Intentionen sollen so symphonische Programme von hohem künstlerischem Rang entstehen.
Geleitet von dem international renommierten Dirigenten Prof. Peter Schmelzer aus Graz widmet sich das Orchester EUROPEAN CLASSICS in seiner Programmgestaltung einerseits bedeutenden Werken der Orchesterliteratur Europas und der Welt. Dies geschieht etwa durch musikalische Länderschwerpunkte. Auch das Thema symphonischer Filmmusik findet in der Programmgestaltung seinen Platz.

Zugleich werden in den Programmen vergessene und – insbesondere vom Nazi-Regime – verfolgte und ermordete Komponisten repräsentiert, welche vom allgemeinen Musikbetrieb weitestgehend ignoriert werden.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Beschäftigung mit dem Schaffen von Komponistinnen, deren Oeuvre noch heute oftmals die ihnen gebührende Anerkennung verweigert wird.
Eine vierte Säule des Repertoires stellt das kompositorische Werk aus der Europaregion Tirol – Südtirol – Trentino dar, in Anerkennung der großen künstlerischen Tradition dieser Kulturregion.
Die ECOB will mit ihrer Initiative einen Beitrag zum kulturellen Bewusstsein und Gedächtnis Europas leisten, indem es Protagonisten zu Wort kommen lässt, ohne deren künstlerisches Wirken Europa und die Welt ein großes kulturelles Defizit aufweisen würden

Ein weiteres bedeutsames Element der Arbeit ist die Förderung junger Talente, die Gelegenheit bekommen sollen, sowohl als Orchestermitglieder als auch als Solisten ihr Können unter Beweis zu stellen und ihren Erfahrungsschatz zu erweitern.
Die ORCHESTERWOCHE BRIXEN findet jedes Jahr im Spätsommer oder Frühherbst in Brixen statt. Die Mitwirkenden versammeln sich dort eine Woche lang zu täglichen intensiven Proben und beschließen die Arbeit mit zwei Konzerten, eines im Parzivalsaal des Vinzentinums in Brixen, ein zweites im Amphitheater des NOI Techparks in Bozen.
Von allen Mitwirkenden wird ein Kostenbeitrag erhoben, welche anteilig der Finanzierung von Sachkosten, Transport, Logistik, Administration, sowie der symbolischen Honorare für den Dirigenten und Solisten dienen. Der Beitrag wird so sozialverträglich wie möglich gehalten, so dass er auch für weniger bemittelte junge Musiker tragbar bleibt. Die Kosten für Übernachtung und Verpflegung im Vinzentinum Brixen tragen die Mitwirkenden selber und leisten diese an der Rezeption des Vinzentinums.
Träger der EUROPEAN CLASSICS-ORCHESTERWOCHE BRIXEN ist der gemeinnützige Verein „Akademie für Musik Münster e.V.“, der einerseits eine gleichnamige musikalische Ausbildungsstätte unterhält und als Dachorganisation fungiert. Die organisatorische und künstlerische Leitung obliegt einem ehrenamtlich tätigen Kuratorium aus langjährigen und erfahrenen Mitwirkenden und dem Dirigenten:
Stefanie Heck
Matthias Schmitt
Dominic Rahmer
Peter Schmelzer
Wolfgang Weigel
Die Konzerte werden grundsätzlich auf Spendenbasis durchgeführt. Die eingehenden Einkünfte werden ausschließlich für gemeinnützige Zwecke verwendet. In diesem Jahr werden sie dem Philharmonischen Orchester Cernivtzi (Chernowitz) in der Ukraine gespendet. Dieses Orchester kümmert sich um aus der ganzen Ukraine vor dem Krieg geflohene Musiker, denen sie Obdach, Arbeit und sonstige Hilfen bei der Bewältigung ihrs Lebens leisten.